Die Risikolebensversicherung ist strenggenommen keine Geldanlage. Im Gegensatz zu einer Kapitallebensversicherung sparen Sie hier kein Kapital an, sondern sichern lediglich das Leben einer versicherten Person ab. Im Todesfall zahlt die Versicherung eine vereinbarte Summe aus. Das ist gleichzeitig der große Vorteil dieser Versicherungsform: Die Versicherung ist hier nicht mit einer Geldanlage verknüpft, Ihre Beiträge sind vergleichsweise gering. Das Risiko eines frühen Todes ist dabei nicht nur theoretischer Natur. Fast 20 Prozent der Deutschen sterben vor dem 65. Lebensjahr.
Eine Risikolebensversicherung empfiehlt sich besonders, wenn Sie eine Familie absichern müssen. Geht ein Vater von zwei Kindern arbeiten, während die Frau den Haushalt führt, so sollte für den Mann eine Versicherung abgeschlossen werden. Diese würde im Todesfall eine vorher festgelegte Summe auszahlen, um Frau und Kinder abzusichern. Dies ist notwendig, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Denn die Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung werden dafür in der Regel nicht ausreichen.
Gleichzeitig kann es bei diesem Beispiel Sinn machen, dass das Paar ebenfalls eine Versicherung auf das Leben der Frau abschließt. Damit könnte der Mann bei einem Tod der Frau beispielsweise eine Kinderbetreuung zahlen, die notwendig wird.
Welche Versicherungssumme sollten Sie bei einem Vertragsabschluss vereinbaren?
Bei der Wahl der Versicherungssumme sollten Sie genau kalkulieren, wie viel Geld Ihre Hinterbliebenen im Todesfall zum Leben benötigen. Haben Sie eine Hypothek für ein Haus oder eine Eigentumswohnung aufgenommen, so sollte die Summe ausreichen, um die Restschuld begleichen zu können. Der hinterbliebene Partner kann dann mit den Kindern im schuldenfreien Eigenheim wohnen.
Da die Risikolebensversicherung den gewohnten Lebensstandard absichert, ist sie für Familien unverzichtbar. Sie sollten eine Versicherung abschließen, bevor überhaupt an Sparen gedacht wird. Müssen Sie knapp kalkulieren, können Sie bei Bedarf eine Nachversicherungsgarantie vereinbaren. Damit halten Sie sich die Möglichkeit offen, die Versicherungssumme später anzuheben, beispielsweise weil das Einkommen mittlerweile gestiegen ist oder Sie ein weiteres Kind bekommen haben.
Kapital ansparen können Sie, anders als bei einer Kapitallebensversicherung, losgelöst von Ihrem Risikoschutz. Sie bleiben flexibel und beherzigen gleichzeitig den Ratschlag von Verbraucherschützern: die Risikoabsicherung und Geldanlage voneinander zu trennen.